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31. Oktober 2012

Mein eigenes kleines Alaska

Nach Hause kommen.Ankommen.Entspannung.Geborgenheit.Wärme.    Nein.

Als ich gestern die Tür aufgemacht hab,schlug mir ein kalter Wind entgegen.Wirbelte um mich herum,kroch in mich.
Ich hatte kein schlechtes Gewissen als ich gegangen bin,keins als ich wiedergekommen bin.
Licht fiel aus dem Türspalt von der Küche auf den Flur.
Noch während ich meine Schuhe auszog spürte ich,wie sich die Kaltfront näherte.
Bebend vor Wut,mit Tränen in den Augen,die Hände verkrampft stand sie da.
Ich müsste lügen,wenn ich sagen würde,es hätte mich nicht berührt sie so zu sehen.Schließlich ist sie meine Mutter. Leider.
Auf den Aufprall des Sturms wartend,versuchte ich mich vorzubereiten auf das,was kommen würde.
Still,stumm wie versteinert stand ich da,während ich mich anschreien lies.
Ein fester Blick in die Augen vor mir,die vor Hass funkelten,während Tränen verrieten,das auch sie verletzbar war.Irgendwann hab ich mich umgedreht,bin weggetreten aus diesem Kreis aus Hass,Tränen und Worten.
Aus Selbstschutz und Angst.
Was genau sie zu mir gesagt hat,möchte ich nicht wiederholen.Es reicht,wenn ich es einmal gehört habe.

Bis grade eben hat zwischen uns die Stille den Lärm ersetzt.
Und dann sitzt beim Mittagessen eine Gestalt vor mir.Den Kopf eingezogen,den Blick starr auf den Teller gerichtet,in sich gekehrt.Vergleichbar mit einem Kind,welches grade zurechtgewiesen worden war.
Auf der anderen Seite ein junges Mädchen.Grader Rücken,ab und zu ein kalter Blick zu dieser Gestalt.Ruhig atmend,starke Ausstrahlung.Dieses Mädchen war ich.

Ist es richtig? Muss das so,das ich stärker bin als meine eigene Mutter? Und das,obwohl sie mich zutiefst verletzt hat,mit all diesen Wörtern,Sätzen,Androhungen?

Ein Versuch,mich bei ihr zu Entschuldigen kaltherzig abgewehrt.
Sie sei Schuld.Sie wäre immer Schuld.Ich solle sie in Ruhe lassen.Sie gehen schon so viel Arbeiten,damit sie uns nicht zur Last falle,sagte sie.
Sie macht sich zum Opfer von sich selbst.

Es tut mir leid,aber mehr kann ich beim besten Willen nicht machen.
Meine Mutter so zu sehen,tat mir mal weh.Mittlerweile macht es mich nur noch stärker.So fies das auch klingen mag.

Heute Abend wollte ich eigentlich bei Herzensjunge schlafen.Fragen brauch ich meine Mutter nicht,ob sie das erlaubt.Sie würde mich mit einem Kommentar abspeisen.
Aber was soll ich hier?Hier in diesem Alaska?

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